Funktionen

Einführung

Dies sind die Worte Jeremias, des Sohnes Hilkijas, aus dem Priestergeschlecht zu Anatot im Lande Benjamin ..." (Jer 1,1)
So beginnt das Jeremiabuch. Gemäß dieser Überschrift geht es auf einen Propheten zurück, der aus einer Priesterfamilie in Anatot, einem Ort ca. 4 km nordöstlich von Jerusalem stammte. Die Periode seiner Wirksamkeit erstreckt sich laut der folgenden Angaben und der im Buch erhaltenen Erzählungen über Jeremia über das Ende der Königszeit bis in die Exilszeit hinein.
Er kündigt dabei über weite Strecken des Buches Unheil für Jerusalem an, weil sich die Könige nicht den von Gott als Strafwerkzeug gesandten Babyloniern unterwerfen wollen. Diese Verkündigung untermauert das Buch mit zahlreichen Zeichenhandlungen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den Anfeindungen, die der Prophet für seine Botschaft erleidet, und den Klagen, mit denen er darauf reagiert (die sog. Konfessionen Jeremias).
Im hinteren Teil des Buches finden sich Gerichtsworte gegen fremde Völker (Jer 46–51), die durch die Berichte über Jeremia und den Untergang Jerusalems (Jer 26–45; 52) gerahmt werden.
Entsprechend dieser Aufteilung ist auch der Leseauftrag des Moduls gegliedert. Anschließend folgen die Gliederung und einige Seiten zu einleitungswissenschaftlichen Fragen.
Da ein weiteres Buch in unserem Kanon traditionell dem Propheten Jeremia zugeschrieben wird, enthält dieses Modul zusätzlich einen Überblick über die Klagelieder.
Es handelt sich dabei um ein kurzes Büchlein aus fünf Psalmen, die den Untergang Jerusalems reflektieren:
 „Ach, wie hat der Herr die Tochter Zion mit seinem Zorn überschüttet! Er hat die Herrlichkeit Israels vom Himmel auf die Erde geworfen; er hat nicht gedacht an seinen Fußschemel am Tage seines Zorns. Der Herr hat alle Wohnungen Jakobs ohne Erbarmen vertilgt, er hat die Burgen der Tochter Juda abgebrochen in seinem Grimm, er hat zu Boden gestreckt und entweiht ihr Königreich und ihre Fürsten ..." (Klgl 2,1f.)
Klgl wird dementsprechend heute als eine der fünf Megillot an Tisch‛a beAv (= 9. Ab), dem Gedenktag für die Zerstörung des 1. und 2. Tempels, gelesen.
Passend zur Thematisierung des Endes der Eigenstaatlichkeit Judas folgt zuletzt ein Exkurs zum Exil.
Viel Erfolg!


Bisher wurde noch kein Kommentar abgegeben.