Einführungsvideo
Block 1: Medienwelten

Den Text für Modul 1 hat Claudia Lampert vom Leibniz-Institut für Medienforschung Hans-Bredow-Institut für Medienforschung verfasst und im Juni 2024 wurde dieser von Katrin Potzel von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg aktualisiert.
Hier sehen Sie ein kurzes Einführungsvideo zum Block:

Alternative
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Das Einführungsvideo als Text
Willkommen in Block 1 des vhb-Kurses „Grundlagen der Medienerziehung“. In diesem Block werfen wir zunächst einen Blick auf die mediale Umwelt, in der Kinder und Jugendliche Aufwachsen und wie sie digitale Medien nutzen.
Diese Erkenntnisse bilden die Basis der wissenschaftlichen Disziplin der Medienpädagogik. Sie befasst sich damit, wie Menschen Medien nutzen, sie versehen und mit diesen umgehen. Als Disziplin ist sie in den Erziehungswissenschaften verortet, hat aber durchaus Bezüge zu anderen Fachgebieten wie der Kommunikationswissenschaft, der Medienwissenschaft oder der Soziologie.
Andererseits kann sie aber auch als praktisches Handlungsfeld bezeichnet werden, das sich auf schulische und außerschulische Kontexte, wie beispielsweise die Familie bezieht. Denn gerade im schulischen Kontext spielen unterschiedliche medienpädagogische Fragestellungen eine Rolle. Wie etwa die Frage, ob Kinder und Jugendliche eigene Smartphones während der Schulzeit oder im Unterricht nutzen dürfen.
Dabei unterscheidet die Medienpädagogik verschiedene medienpädagogische Grundhaltungen:
- Bewahrpädagogische Konzepte propagieren den Ansatz Kinder und Jugendliche vor schlechten oder risikoreichen Medienangeboten zu schützen. Hierzu zählen Initiativen des Jugendmedienschutzes, die Förderung von kinder- und jugendgerechten Medienangeboten sowie der Vorschlag auf Medien zu verzichten, um sich anderen Freizeitangeboten zu widmen.
- Reparierpädagogische Konzepte wollen unvermeidbare Medieneinflüsse und deren negative Folgen durch geeignete Maßnahmen eindämmen. Hier kommen Verarbeitungshilfen für Medienerfahrungen zum Einsatz, so zum Beispiel verarbeitende Gespräche oder das gemeinsame Rezipieren von Medienangeboten.
- Aufklärende Konzepte stellen die Vermittlung von Wissen über die Funktionsweisen von Medien an Kinder und Jugendliche in den Mittelpunkt. Sie sollen dadurch Medienangebote „durchschauen“ und eine kritischere Haltung gegenüber der Faszination von Medien einnehmen.
- Alltagsorientierte reflexive Konzepte setzen sich anhand von konkreten Alltagserfahrungen mit dem Medienumgang von Kindern und Jugendlichen auseinander. Beispielsweise durch die Nutzung von Meidentagebüchern sollen dabei positive und negative Medienerfahrungen betrachtet und reflektiert werden.
- Handlungsorientierte partizipatorische Konzepte setzen auf die Erstellung eigener Medienangebote durch Kinder und Jugendliche. Dadurch können eigene Botschaften aktiv vermittelt und die Handhabung von Medien erlernt werden. Der Wechsel der Perspektive vom passiven Konsumenten hin zum aktiven Produzenten ermöglicht es dabei die Möglichkeiten und Grenzen von Medien bewusst erfahrbar zu machen.