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Einführung

Es ist ein Merkmal unserer Zeit, dass Menschen versuchen, mit Hilfe systematischer Forschung Antworten zu verschiedensten Fragestellungen zu bekommen. Wie werden Möglichkeiten des E-Learnings von Studenten genutzt? Warum brechen so viele Studenten vorzeitig ihr Studium ab? Brauchen Studierende eine Ermäßigung für öffentliche Verkehrsmittel? Lernen Studierende schon über Mobilfunkgeräte? Was haben Studierende für Konsumgewohnheiten?  Essen Sie während des Semesters meist in der Mensa? Neigen Studierende seit Einführung des Bachelor/Master-Systems zu Burnout? Wo leben Studierende während der Semesterzeiten?
Natürlich können Sie alle Fragen aus Ihrer persönlichen Erfahrung heraus beantworten. Doch persönliche Erfahrungen sind nicht unbedingt repräsentativ für das, was für die Mehrheit der Menschen gültig ist. Für Sie ist es vielleicht selbstverständlich, dass Sie immer in der Mensa essen und dabei noch schnell über Ihr Mobilfunkgerät nachschauen, ob das gleich folgende Seminar stattfinden wird. Ob dies aber auch für die Mehrheit der Studierenden gilt? Ist es in Bayern anders als in anderen Bundesländern? Ist etwas in Deutschland anders als im europäischen Ausland?
Bild: Institut für Lern-Innovation (ILI)
Die für eine Gesellschaft im Vordergrund stehenden Fragen verändern sich im Lauf der Zeit immer wieder. Wer hat sich vor zehn Jahren schon überlegt, ob Studenten gerne über mobile Technik lernen würden? Auch die Wahl der Methoden verändert sich; und doch gibt es auch recht stabile Grundannahmen im Forschungsprozess, die helfen sollen, Regelmäßigkeiten im "Weltgeschehen" aufzuklären.
Im Blickpunkt stehen hierbei vor allem die Verallgemeinerungsfähigkeit dieser unterschiedlichen Aussagen und ihre Falsifizier-bzw. Verifizierbarkeit. Relevant wird diese Unterscheidung bei der Frage, wie "leistungsfähig" oder aussagekräftig die gemachten Aussagen für die Erklärung vorhergehender und die Vorraussage (Prognose) zukünftiger Ereignisse sind. Ganz konkret bedeutet das: Ist die Studie, die Sie gerade lesen oder gelesen haben, tatsächlich aussagekräfig und lassen sich daraus irgendwelche Vorhersagen treffen, die für Sie interessant sein könnten?
Wir werden innerhalb dieses Kurses verschiedene Stadien des empirischen Forschungsprozesses beleuchten. In jedem Stadium gibt es vielfältige Möglichkeiten, dass sich der "Fehlerteufel" willentlich oder auch unbewusst einschleicht. Auf der Seite "Fallstricke" werden sie schon viele Möglichkeiten kennenlernen. Studien, die Sie lesen, sollten Sie immer auf die grundlegenden wissenschaftlichen Arbeitsweisen und auch die verschiedenen Forschungsprozessstadien hin abklopfen, um den inhaltlichen Wert des Geschriebenen einschätzen zu können. Ziel des Onlinekurses ist es, Ihnen das Verstehen und Einschätzen empirischer Ergebnisse zu erleichtern.