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Was sind OER?
Definition und Motivation
Open Educational Resources (OER) sind jegliche Arten von Lehr-Lern-Materialien, die gemeinfrei oder mit einer freien Lizenz bereitgestellt werden. Das Wesen dieser offenen Materialien liegt darin, dass jedermann sie legal und kostenfrei vervielfältigen, verwenden, verändern und verbreiten kann. OER umfassen Lehrbücher, Lehrpläne, Lehrveranstaltungskonzepte, Skripte, Aufgaben, Tests, Projekte, Audio-, Video- und Animationsformate.
Lizenzhinweis: Deutsche Übersetzung von Jöran Muuß-Merholz für www.open-educational-resources.de – Transferstelle für OER. Lizenz: CC BY SA 4.0.
Lizenzhinweis: Deutsche Übersetzung von Jöran Muuß-Merholz für www.open-educational-resources.de – Transferstelle für OER. Lizenz: CC BY SA 4.0.
Vorteile und Potentiale
Brückenkurse, Grundlagenwissen, Tutorien beinhalten meistens gleiche Lerninhalte. Wenn diese Inhalte einmal gut didaktisch aufbereitet und formuliert wurden, könnten sie weiterverwendet und angepasst werden und müssen nicht noch einmal mit anderen Worten erstellt werden. So entsteht Zeit für weitere Erstellung von neuen Lernmaterialien.
Im Wesentlichen setzt sich die Motivation hinter Open Education aus drei wichtigen Aspekten zusammen:
Im Wesentlichen setzt sich die Motivation hinter Open Education aus drei wichtigen Aspekten zusammen:
- Das Erbe der Open Source-Philosophie: "Qualität entsteht, wenn Menschen die Gelegenheit bekommen, dauerhaft an Dingen zu arbeiten und sie weiterzuentwickeln„ Open Source ist eine Methode zur Entwicklung von Software, die die sich bietenden Möglichkeiten von Peer Reviews und Transparenz bei Prozessabläufen nutzt. Open Sources versprechen bessere Qualität, höhere Zuverlässigkeit, mehr Flexibilität, geringere Kosten und das Ende des kapitalschlagenden Kontroll-Effekts.“ (Open Source Initiative)
- Einhergehend mit der Open Access-Debatte "Wissen ist ein öffentliches Gut und sollte daher der Öffentlichkeit zugänglich sein" Die William and Flora and Hewlett Foundation stellt lediglich fest: „Das Herzstück der Open-Educational-Resources-Bewegung ist die einfache und mächtige Idee, dass das Wissen der Welt öffentliches Gut ist und dass die Technologie im Allgemeinen und das World Wide Web im Besonderen eine ausgezeichnete Gelegenheit für jeden darstellen, Wissen zu teilen, zu nutzen und wiederzuverwenden.” (IJEDICT, 2009)
- Inspiriert von innovativen Lehr- und Lernmethoden (siehe Modul 5) "Konzepte wie individuelle Lernumgebungen und 'flipped Classroom' erfordern freie Inhalte" Was damit gemeint ist, kann man im Text von Gregory Zobel nachlesen: "Why open educational resources (OERs) are important for critical pedagogues" (2015).
Qualitätssicherung und -prüfung
Nach der Deutschen UNESCO-Kommission e.V. (2017) gewinnt Bildung durch gemeinsam weiterentwickelte Materialien an Qualität (vgl. ebd., 4. Absatz). Offene Lizenzen ermöglichen diese Weiterentwicklung. Qualität ist subjektiv: Sie steht in Abhängigkeit individueller Ziele sowie Vorstellungen. Somit können bestenfalls Qualitätskriterien erarbeitet werden, die zwar nicht die Meinung aller Teilhabenden, jedoch die einer bestimmten Gruppe, widerspiegeln. Während das Thema Qualität somit allgemein Diskussionspotenzial mit sich bringt, scheint es in Verbindung mit freien Bildungsinhalten ungleich komplexer.
Lizenznachweis: Text stammt aus http://oer.amh-ev.de/lehrende/oerqualitaet Die Inhalte der Webseite lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) Lizenz.
Lizenznachweis: Text stammt aus http://oer.amh-ev.de/lehrende/oerqualitaet Die Inhalte der Webseite lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) Lizenz.
Leitfäden und Hilfen
OER an Hochschulen
Das Potenzial freier Bildungsressourcen (Open Educational Resources) an Hochschulen ist groß. Sie eignen sich für die Gestaltung der Lehre, für das Veröffentlichen von Forschungsergebnissen und Lehrmaterial, um Zeit und Kosten zu sparen und, mit Blick auf das große Ganze, für ein Ideal mit freier Bildung. Machen Sie mit!
OER in StudOn
In StudOn können Sie ausgewählte Kursinhalte wie Lernmodule, Glossare oder Dateien in einem öffentlichen Bereich freigeben. Sie finden dazu auf dem „Export“-Reiter Ihrer Objekte einen Assistenten, der Sie mit Checklisten und Lizenzauswahl bei der Freigabe unterstützt.
Rechtliche Rahmenbedingungen
OER und Recht
Hier erfahren Sie über die rechtlichen Rahmenbedingungen bei der Verwendung von frei zugänglichen Bildungsressourcen. Das Haupttheme ist natürlich die Creative Commons (CC)-Lizenz
Folgende Hilfen stehen Ihnen zur Verfügung:
Folgende Hilfen stehen Ihnen zur Verfügung:
- Erklärvideos zu OER Lizenzen
- CHECKLISTE zur Lizenzierung der zu erstellenden OER
- Leitfaden zu rechtlichen Fragestellungen bezüglich OER
- FAQ zu OER & Recht als analoge Ressource
OER finden
Wo suche und wie finde ich OER?
Das Internet bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, um freie Bildungsressourcen zu finden. Die verschiedenen Portale sowie Webseiten sind oft unbekannt. Bei der Suche sollen Sie sich darüber im Klaren sein, welche Art von Medium benötigt wird.
Suchmaschinen und Lehrbücher
- CC Search
- Gängigste Suchmaschine für OER. Filtert direkt nach Lizenzbedingungen. Man könnte es auch als das Schweizer Taschenmesser zum Suchen und Finden von OER bezeichnen.
- OER Commons
- Engl. Suchmaschine für OER. Filtermöglichkeit nach Bildungslevel vorhanden.
- OpenStax CNX Library
- Freie Bücher und Folien zu einem breiten Themenumfang - englischsprachig
- Wikibooks
- Freie Bücher auf Wikipedi
- L3T
- Lehrbuch für Lernen und Lehren mit Technologien
Hochschuldatenbanken
- OpenLearnWare der TU Darmstadt (https://openlearnware.tu-darmstadt.de/)
- Vorlesungen zu den Fachbereichen der Natur-, Geistes- und Ingenieurswissenschaften
- OpenEducationEurope (https://www.openeducationeuropa.eu/de)
- Material zum Thema E-Learning/Gestaltung von E-Learning
- OpenCourseWare des Massachusetts Institute of Technology (MIT) (https://ocw.mit.edu/index.htm)
- Kursmaterial zu Kursen aller Fachbereiche
- OpenMichigan (https://open.umich.edu/find/find-open-educational-resources)
- Umfasst breiten Themenbereich u.a. Rechtswissenschaften, Mathematik, Bildungswissenschaft und Medizin
- Open Yale courses (https://oyc.yale.edu/courses)
- Umfasst breiten Themenbereich, meist unter CC BY SA lizensiert
Video-, Bild- und Audiodatenbanken
- Bilddatenbanken
- Google Images (https://images.google.de/): Google-Bildersuche; unter „Sucheinstellungen“ können Bilder mit Lizenzangabe gefunden werden
- Pexels (https://www.pexels.com/): Große Bilddatenbank mit Fotos unter der CC0-Lizenz. Gute Suchfunktion. Fotoqualität gestalterisch sehr gut. Wenig Werbung. Es werden keine kostenpflichtigen Fotos angeboten. Keine Registrierung notwendig.
- Pixabay (https://pixabay.com/de/): Bilder und Videos (verschiedenster Themenbereiche) frei von Urheberrechten CC0 – auf den Zusatz „redaktionelle Nutzung achten“
- Videodatenbanken
- YouTube (https://www.youtube.com/): Youtube-Suche nach freier Lizenz möglich, breiter Themenbereich
- Vimeo (https://vimeo.com/de/): Videomaterial zu breitem Themenbereich
- Open Learnware der TU Darmstadt (https://openlearnware.hrz.tu-darmstadt.de/): E-Lectures der TU Darmstadt zu Ingenieur- Natur- und Geisteswissenschaften mit unterschiedl. CC Lizenzen
- YouTube (https://www.youtube.com/): Youtube-Suche nach freier Lizenz möglich, breiter Themenbereich
- Audiodatenbanken
- Jamendo (https://www.jamendo.com/): Musikportal, auf dem Künstler ihre Musik unter Creative-Commons- Lizenzen veröffentlichen; Download ist daher kostenlos und es steht viel Musik auch zur Verwendung in eigenen Videos zur Verfügung
- Soundcloud (https://soundcloud.com/): Umfangreich, Filter zu Lizenzen einstellbar
- CC0 Musik (http://cc0.oer-musik.de/musik): Aufnahmen klassischer Musik, die aufgrund des Alters unter Public Domain (CC0) stehen.
- Medienpädagogik Praxis Blog: Eine weiterführende umfangreiche Linkliste zum Thema Musik
Leitfäden und Hilfen
OER nutzen
Wie nutze ich OER?
Die Möglichkeiten der Nutzung von OER sind vielfältig. Im Allgemeinen empfiehlt es sich, jene Inhalte mit freien Bildungsmaterialien anzureichern, die einer Veröffentlichung bevorstehen oder im öffentlichen Kontext Verwendung finden. Frei zugängliche Grafiken, Videos oder Texte sollen zudem die eigenen Materialien sinnvoll ergänzen – und nicht umgekehrt.
OER erstellen
Wie erstelle ich OER?
Bei der Erstellung eigener Materialien (unabhängig davon, ob sie OER sind oder unter klassischem Copyright stehen) ist sorgfältiger Umgang mit Fremdmaterial und insbesondere wissenschaftlichen Quellen wichtig. Das richtige Zitieren aus fremden Werken will gelernt sein. Was zuerst sehr kompliziert aussieht, kann mit etwas Übung zu Routine werden. Wichtig ist, dass Lehrpersonen selbst erstellte OER mit CC-Lizenzangaben versehen.

Leitfäden und Hilfen
OER verbreiten
Wie teile ich selbst erstellte OER?
Das Konzept der OER steigt und fällt mit dessen Verbreitung. Da sich die Aufmerksamkeit vom Ersteller hin zum Material verschiebt, fürchten Lehrpersonen einen Reputationsverlust, vergessen dabei jedoch, dass Materialien durch ein gemeinsames Bearbeiten an Qualität gewinnen können. Indem mehr OER vorhanden sind, erhöht sich außerdem der Nutzungsgrad des Materials und damit der Bekanntheitsgrad des Autors.
Eventuell bestehen in den jeweiligen hochschulischen Einrichtungen bereits Strukturen, die OER anbieten bzw. unter einer Creative Commons-Lizenz veröffentlichen. Sollte dem nicht so sein, stellen die Gründung von Arbeitskreisen, Gespräche in Gremien, die Zusammenarbeit mit Universitätsbibliotheken oder auch der unorganisierte Austausch mit Dozierenden und Forschenden denkbare Ausgangspunkte für eine universitäre OER-Kultur dar.
Eventuell bestehen in den jeweiligen hochschulischen Einrichtungen bereits Strukturen, die OER anbieten bzw. unter einer Creative Commons-Lizenz veröffentlichen. Sollte dem nicht so sein, stellen die Gründung von Arbeitskreisen, Gespräche in Gremien, die Zusammenarbeit mit Universitätsbibliotheken oder auch der unorganisierte Austausch mit Dozierenden und Forschenden denkbare Ausgangspunkte für eine universitäre OER-Kultur dar.
Leitfäden und Hilfen